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Princess Mononoke
2003-02-21 @ 12:42 p.m.

Princess Mononoke gesehen, von Miyazaki, dem gleichen, der Spirited away gemacht hat. Nicht dass es nicht eigentlich egal ist, wer den doofen Animations-Oskar bekommt, aber Spirited away haette ihn jedenfalls verdient, denn ich weiss zuverlaessig, dass es ueber jedes vorstellbare Mass hinaus besser ist als Iceage. Und Lilo and Stitch, naja, keine Ahnung. Pfff.

Es ist cool, in Amerika zu sein, hier kriegt man wenigstens ein paar Miyazaki-Filme zu sehen. Disney hat die Rechte an dem ganzen Kram aufgekauft und dann jahrelang gebunkert, um seine eigenen daemlichen Schinken besser verkaufen zu koennen. Aber, und das ist gut, sie haben doch keine Kosten und Muehen gescheut, um richtig gute Synchronisationen hinzukriegen. Und das haben sie in der Tat. Man kann sich ja denken, dass das ziemlich schwierig ist.

Ja. Und Princess Mononoke ist auch ein grossartiger und ergreifender Film. Und hat wieder eins von diesen Bildern.
In Spirited away war es dieser einsame einsame Zug, der durch dieses ganze Wasser faehrt. Eine Seelenlandschaft, gottverdammich. Und hier sieht man sie durch diesen alten Wald gehen, ueber die wuchernden Wurzeln und das Moos, und mit ihnen gehen all diese voellig unmoeglich aussehenden kleinen weiss-durchsichtigen Kodama-Baumgeister und drehen sich immer freundlich um und kucken mit ihren vereinfachten kleinen Gesichtern, und einer von denen traegt einen kleineren auf dem Ruecken. Oh Mann.
Es ist mir grundpeinlich, auf deutsch zu sagen, wovon dieser Film handelt. Auf englisch hat man schnell mal �A breathtaking account of men�s relationship with nature� dahergesagt, aber ich muesste schon Drogen nehmen, um das auf deutsch aus mir herauszupressen.

Aber was ich mich frage ist, ob jetzt Japaner, die es etwas besser beieinander haben als der Durchschnittsjapaner vielleicht, ob die auch finden, dass Miyazaki ihre Geschichte, Literatur und halt das spirituelle Zeugs was sie da haben auf schamlose Weise pluendert, um daraus seelenlose Box Office-Hits zu machen, bevoelkert von unjapanischen Helden mit miniskuelen Nasen und Fliegenaugen, von denen sie ungern sehen, dass ihre Kinder sich die reinziehen. Also so wie man das halt findet, was Disney angeht. Denen ihre katastrophalen billigen Alice im Wunderland und Dschungelbuch und Schneewittchen und Die Schoene und das Biest undsoweiter Filme. Der ganze augenklimpernde Mist eben.
Ich meine, ich kann mir das absolut nicht denken, denn die Miyazaki Filme sind das Filigranste und Schoenste und Kluegste und Prachtvollste, was ich in meinem Leben an Animation gesehen habe, aber die Analogie draengt sich trotzdem irgendwie auf, und es ist ja nun wahr, dass ich vollstaendig ahnungslos bin im Hinblick auf japanisches Bildungsgut undsoweiter. Wie finden die Japaner eigentlich Disney?

Na. Whatever. Guter Film.

Eine Szene.
Dieser Junge aus diesem alten fast ausgerotteten Stamm von ernsten, freundlichen und wuerdevollen Waldmenschen kommt aus Gruenden die ich jetzt nicht erklaere, zu diesen anderen Leuten, die da Eisen herstellen und Gewehre bauen (die sie brauchen, um sich einerseits gegen raeuberische Samurai und so zu verteidigen und andererseits die Wald-Spirits niederzumachen) und den Wald roden und alle Arten von Fortschritt am Laufen haben. Und dieses Irontown wird nicht etwa von irgendeiner fiesen Cruella oder so betrieben, sondern von dieser ruhigen, selbstbeherrschten Frau, die Leprakranke bei sich aufnimmt und ihnen Arbeit (als Gewehrdesigner) gibt, und Frauen aus Bordellen freikauft (als Arbeiterinnen fuer ihr Eisenbusiness, und es wird klar, dass sie sich damit ueber die traditionelle Ansicht hinwegsetzt, dass Frauen das Eisen verunreinigen und deshalb nichts damit zu tun haben sollen) und so, also das ist auch eine Art Utopie wiederum, und die Leute, die da sind, die moegen die Oberfrau auch alle riesig gern. Naja, und die haben diese laermende Art von Kultur, alle beschweren sich immerfort, oder jemand reisst einen zynischen Witz und alle groelen. Und dieser Junge sitzt nun da bei diesen Maennern und hoert zu, und die beschweren sich (bloss so, weil das eben ihre Art ist, nicht besonders boese) ueber die Frauen, dass die immer zusammenhocken und herumkichern, und das diese Oberfrau sie zu sehr verwoehnt und so, und es ist ein Gegroele und Gelache. Und der Junge sagt dann nach einer Weile eine von den alten Weisheiten aus seinem Dorf. As they say, happy women make a happy village. Und diese Leute koennen damit natuerlich ueberhaupt nichts anfangen und lachen wie ueber einen ganz grossartigen Witz.

Hier ist eine OKe Zusammenfassung von dem Film, mit ein paar Bildern. Und, was das angeht, auf der Seite gibt es das gleiche fuer alle Miyazaki Filme, und dazu die ganzen japanischen Skripte, von begeisterten Freiwilligen ins Englische uebersetzt.

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